Dienstag, 31. Dezember 2024

[Rezension] Der ewige Palast von Emilie von Drachenfels

 



Das Buch "Der ewige Palast - Die Augen der Medusa 1" wurde von Emilie von Drachenfels verfasst und erschien 2024.

Die Autorin versteht es eine faszinierende Kulisse zu schaffen, einen Ort voller Rätsel, der durch ausschweifende Beschreibungen eine Atmosphäre erschafft, die man nicht betreten möchte, aber irgendwie sich gezwungen sieht, sich mitreißen zu lassen. Es werden die Elemente anschaulich dargestellt, durch die man wandeln kann. Sie versteckt zudem geschickt Cliffhanger und enthüllt nur dosiert Geheimnisse, was durchaus die Neugier beim Leser erzeugen kann. Das Cover passt zwar zum Roman, allerdings wurde es mit generativer künstlicher Intelligenz erzeugt, was dem Buch leider nicht zugute kommt, da es das Wesen des Romans nicht einzufangen vermag.
Der Schreibstil wirkt an manchen Sequenzen überladen. Es scheint, dass der Wunsch nach der Verwendung einer poetischen Sprache, leider zu etlichen Wiederholungen und unnötig komplexen Satzstrukturen führt, die den Lesefluss leider sehr hemmen können. Andererseits fehlt es aber auch in der sprachlichen Präzision, um die dramatischen Momente auch emotional greifbar zu machen und einem vollends in die Geschichte zu ziehen.
Dies führt zu einem weiteren Punkt, denn die Protagonisten wirken oft eindimensional und leider sind ihre Reaktionen auf Ereignisse stellenweise sehr vorhersehbar. Leider bleiben die Nebenfiguren im Schatten, wodurch sich die Dynamik zwischen den Figuren nicht voll entfalten kann.
Es ist zu erwähnen, dass es ein spannendes Setting ist, allerdings bleibt die Handlung ab und an auf der Stelle stehen. Einige Handlungsorte sind ausgezeichnet ausgearbeitet, doch die Storyline wirkt durch die sehr ausschweifenden Beschreibungen, unnötig verschachtelt. Oft verliert sich der Leser dadurch in der Geschichte.
Da es der erste Teil einer Trilogie ist, bleiben Handlungsstränge unaufgelöst oder verlieren zumindest in diesem Teil an Bedeutung, was das Buch wieder unzusammenhängend erscheinen lässt.

Dieses Buch ist ein Buch mit einem überzeugenden Setting und einer wirklich fesselnden Grundidee, doch ist in manchen Bereichen die Umsetzung leider etwas zu mangelhaft. Die fehlende Tiefe der Charaktere und so manche Schwäche in der Erzählweise trüben leider das Leseerlebnis.
Für Fantasy-Fans, die visuell beeindruckende Welten und einen poetischen Schreibstil suchen, könnte das Buch dennoch ansprechend sein. Leserinnen und Leser, die Wert auf originelle Plots und tiefgründige Figuren legen, könnten jedoch enttäuscht werden.

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